Im Folgenden finden Sei eine gekürzte Variante unserer Konzeption.
Gerne senden wir Ihnen auf Anfrage das vollständige Dokument zu!
Kindergarten Aufseß – Konzeption
Auflage 2016
Herausgeber und Verfasser:
Kindergartenteam Aufseß, Haag 98, 91347 Aufseß
Telefon: 09198-643
Mail: kita.aufsess@elkb.de
Träger:
Evangelisch Lutherische Kirchengemeinde Aufseß
Vertreten durch
Pfarrer Martin Völkel, Schlossberg 93, 91347 Aufseß
Telefon: 09198-998822
Dieses Schriftstück ist urheberrechtlich geschützt.
Inhalt
- Grußwort des Trägers
1.1 Vorwort des Teams - Auftrag des Kindergartens gemäß den gesetzlichen Vorgaben
- Wir als Team
3.1 Personal
3.2 Maßnahmen der Qualitätssicherung
3.3 Unser Bild vom Kind
3.4 Integration und Inklusion - Chronik
- Lebenssituation von Kind und Familie heute in der Großgemeinde Aufseß
5.1 Einzugsgebiet
5.2 Lage des Kindergartens
5.3 Wohnen
5.4 Familie - Unsere Kindergartenstruktur
6.1 Öffnungszeiten
6.2 Gruppennamen
6.3 Räumlichkeiten und Außenanlage
6.4 Ferien und Schließtage
6.5 Gruppenstruktur
6.6 Alter der Kinder
6.7 Eingewöhnungskonzept - Ablauf und Planung
7.1 Jahresplanung
7.2 Wochenplanung
7.3 Tagesablauf - religiöse Erziehung
- Spielend und ganzheitlich lernen
9.1 Freispiel / Bedeutung des Spiels
9.2 Partizipation
9.3 Besondere Aktivitäten und Projekte
9.4 Vorbereitung auf die Schule
9.5 Themenbezogene Erziehungsziele laut Bayerischem Bildungs- und Erziehungsplan - Elternarbeit und Elternbeirat
10.1 Elternarbeit, Erziehungspartnerschaft
10.2 Elternbeirat - Zusammenarbeit mit anderen Institutionen / Kinderschutz
- Öffentlichkeitsarbeit
- Nachwort
Grußwort des Trägers
„Gemeinsam geh‘ n wir Hand in Hand.“, so lautet das Motto unseres Kindergartens.
An ihm möchte ich entlanggehen und buchstabieren, was es für die Arbeit mit den Kindern bedeutet.Gemeinsam
Unser Kindergarten ist ein Ort, der verschiedene Interessengruppen verbindet.
Zuerst einmal natürlich die Kinder, dann ihre Eltern, das Kindergartenteam, der Träger und zuletzt auch die politische Gemeinde, in deren Räumlichkeiten sich der Kindergarten befindet.
Gemeinsam meint, dass das Mitwirken aller nötig ist, damit das Lebenssystem Kindergarten ein gelingendes wird und somit allen gut tut. Nur im Miteinander gelingt, was eine Konzeption in vielen Worten beschreibt.
Geh‘ n
Damit wird deutlich, dass es sich um einen gemeinsamen Weg handelt. Noch dazu um einen ungemein spannenden Weg. Was da alles passiert und sich entwickelt in den drei Jahren vor der Einschulung.
Es ist ein Privileg Kinder heranwachsen und sich entwickeln zu sehen, die Welt mit großen Augen erforschen und in Besitz nehmen.
Wegbegleiter auf diesem Weg zu sein und mitzugehen, eröffnend und anregend, wo nötig lenkend und korrigierend einzugreifen und zu einem guten Ende bzw. Anfang eines neuen Weges bringen, ist eine große und lohnenswerte Aufgabe.
wir
Keiner ist allein auf diesem Weg, sondern er hat Freunde und Freundinnen an der Seite. Lernen geschieht gerade auch im sozialen Miteinander. Sich in dieses neue und größere soziale Netz einzufügen, einzubringen und darin zu leben ist eine der wichtigsten Aufgaben eines Kindergartens.
Denn unser menschliches Leben geschieht im „wir“ und verliert seine Qualität und seinen Wert, wenn das „ich“ allein übrig bleibt.
Hand in Hand
Nicht nur das Miteinander von groß und klein, Kindern und Kindergartenteam, Team und Eltern, Träger und Team, Träger und Eltern … steckt für mich in diesem Begriff, sondern auch der größere Rahmen, der alles umfängt und hält.
Evangelischer Kindergarten, das will auch hinweisen auf den, der uns, jeden Einzelnen geschaffen, gewollt hat, ihn liebend umfängt und in seiner Hand durch die Höhen und Tiefen eines Lebens hindurchträgt.
Dieses Vertrauen in die haltende und tragende Hand Gottes ist wesentlich für ein gelingendes Leben, zu dem Kindergarten in all seinen Aspekten befähigen will.
„Gemeinsam geh‘ n wir Hand in Hand.“
Auf diesem Weg wünsche ich den Kindern, dem Kindergartenteam und den Eltern Gedeihen und Wachsen im Segen Gottes.
Pfarrer Martin Völkel
1.1 Vorwort des Teams
Liebe Eltern!
Mit dieser Konzeption möchten wir Ihnen und der Öffentlichkeit unsere pädagogische Arbeit, die dazu gehörigen Ziele und Arbeitsweisen unter unserem Leitfaden „Gemeinsam gehen wir Hand in Hand“ (mit Ihrem Kind und Ihnen) ein Stück näher bringen.
Aus diesem Grund haben, wir als Team, dieses Konzept für Sie erarbeitet und werden es immer auf dem neuesten Stand halten.
Gespräch zweier Hände
Es sagte einmal die kleine Hand zur großen Hand:
Du, große Hand, ich brauche dich.
Ich brauche dich, weil ich mich bei dir wohlfühle und bei dir sicher bin.
Ich spüre dich, wenn ich wach werde und du dann bei mir bist.
Ich spüre dich, wenn ich Hunger habe und du mir zu essen gibst.
Ich spüre dich, wenn ich mit dir spazieren gehe und du mir die Welt zeigst.
Ich spüre dich, wenn ich Angst habe und traurig bin und du mich tröstest.
Ich spüre dich, wenn ich müde bin und du mich trägst.
Ich bitte dich: Bleibe in meiner Nähe und halte mich.
Und es sagte die große Hand zur kleinen Hand:
Du, kleine Hand, ich brauche dich.
Ich brauche dich, weil ich mich bei dir wohlfühle und dich lieb habe.
Ich spüre dich, wenn ich mit dir spielen, lachen und toben kann.
Ich spüre dich, wenn ich dir kleine Begriffe zeigen kann, die du lernen willst.
Ich spüre dich, wenn ich müde und traurig bin und du mich wieder froh machst.
Ich bitte dich: Bleibe in meiner Nähe und halte mich.
Das erste Wirkende ist das Sein des Erziehers,
das zweite, das was er tut
und das dritte erst, was er redet.
(Romano Guardini)
2. Auftrag des Kindergartens gemäß den gesetzlichen Vorgaben
Im Sozialgesetzbuch sind in Buch 8 wichtige Grundlagen der Kinder- und Jugendhilfe verankert, die die Arbeit in unserem Kindergarten mitbestimmen.Wichtige Stichpunkte sind hier in eigenen Worten:
- Die Kinder haben ein Recht auf Erziehung, Förderung und Entwicklung
- Die Eltern sollen bei der Erziehungsarbeit unterstützt werden
- Die Kinder sollen vor Gefahren geschützt werden
- Der Kindergarten soll einen Beitrag leisten zu guten LebensbedingungenIm §8 geht es um die Beteiligung der Kinder, also um Mitbestimmung im Kindergartenalltag. Darauf wird noch eingegangen werden im Kapitel 9.2 Partizipation.Um den Schutzauftrag, den unser Kindergarten hat, geht es im Kapitel 11 Zusammenarbeit mit anderen Institutionen / KinderschutzUnser Kindergarten verfügt über eine offizielle Betriebserlaubnis.
Unsere gesamte Kindergartenarbeit richtet sich nach dem Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz, kurz BayKiBiG.Hier wichtige Grundlagen:
Art.10 Auftrag zur Bildung, Erziehung und Betreuung in Kindertageseinrichtungen(1) Kindertageseinrichtungen bieten jedem einzelnen Kind vielfältige und entwick-lungsangemessene Bildungs- und Erfahrungsmöglichkeiten, um beste Bildungs- und Entwicklungschancen zu gewährleisten, Entwicklungsrisiken frühzeitig entgegenzu-wirken sowie zur Integration zu befähigen.
Eine angemessene Bildung, Erziehung und Betreuung ist durch den Einsatz ausreichenden und qualifizierten Personals sicherzustellen.
(2) Die Kinder sollen entwicklungsangemessen an Entscheidungen zum Einrich-tungsalltag und zur Gestaltung der Einrichtung beteiligt werden.In unserer Einrichtung möchten wir die Kinder dabei unterstützen, selbständige, selbstbewusste und sozial fähige Menschen zu werden.Selbstverständlich soll der Kindergarten den Kindern Spaß machen, sie sollen sich wohl fühlen und gerne zu uns kommen!In der Verordnung zur Ausführung des BayKiBiG, kurz AVBayKiBig, werden Ziele und Grundsätze der Bildungsarbeit in Bayern genauer definiert.Als wichtigstes Ziel der Pädagogischen Arbeit gilt hier in §1:
„Leitziel der pädagogischen Bemühungen ist im Sinn der Verfassung der beziehungsfähige, wertorientierte, hilfsbereite, schöpferische Mensch, der sein Leben verantwortlich gestalten und den Anforderungen in Familie, Staat und Gesellschaft gerecht werden kann.“Besonders wichtig sind in diesem Zusammenhang 10 Basiskompetenzen, die im Bayerischen Erziehungs- und Bildungsplan, kurz BEP, genannt und durch die pädagogische Arbeit in unserem Kindergarten gefördert werden: - Selbstwahrnehmung
- Motivationale Kompetenzen
- Kognitive Kompetenzen
- Physische Kompetenzen
- Soziale Kompetenzen
- Entwicklung von Werten und Orientierungskompetenz
- Fähigkeit und Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme
- Fähigkeit und Bereitschaft zur demokratischen Teilhabe
- Lernmethodische Kompetenz – Lernen, wie man lernt
- Widerstandsfähigkeit (Resilienz)Im BEP finden sich auch die Bildungs- und Erziehungsbereiche, deren Umsetzung in unserer Einrichtung später noch erläutert werden wird (Kapitel 9.4)Das Thema Erziehungspartnerschaft wird im Kapitel 10 (Elternarbeit und Elternbeirat) noch angesprochen werden.
3. Wir als Team
3.1 Personal
Unser Kindergartenteam besteht z. Zt. aus:
1 Leitung – Erzieherin – Teilzeit
1 pädagogische Fachkraft – Erzieherin – Teilzeit
1 pädagogischen Zweitkraft – Kinderpflegerin – Teilzeit
1 pädagogischen Zweitkraft – Kinderpflegerin – Teilzeit
3.2 Maßnahmen der Qualitätssicherung
In unserem Team findet 14-tägig eine zweistündige Besprechung außerhalb der Öffnungszeiten statt.
Während dieser Zeit werden bevorstehende Ereignisse geplant und aktuelle Situationen besprochen.
Auch führen wir ständig Reflexionen unserer Arbeit durch.
Dies sehen wir für eine effektive und gute Zusammenarbeit als wichtige Voraussetzung an.
Die Konzeption sowie das Kindergarten – ABC für neu anmeldende Eltern werden regelmäßig aktualisiert.
Wir besuchen in regelmäßigen Abständen, bezogen auf die momentane Kinder-gartensituation, verschiedene Fort- und Weiterbildungen, um uns auf den aktuellsten Stand zu bringen und um bestehendes Wissen zu vertiefen.
Mögliche Fachrichtungen sind:
- Wahrnehmung
- Sprache
- musische Erziehung
- Erste Hilfe am Kind
- Gesundheit
- Beobachtungen
- Arbeit am PC
- rechtliche Fragen
- Aufsichtspflicht
- pädagogische Themen (Faustlos-Projekt)
- Ernährung und Bewegung (z. B. Tigerkids-Projekt)
Weitere Aktivitäten zur Qualitätssicherung sind, falls nötig, z. B. Supervision, Beratung durch den Evangelischen Kita-Verband und das Jugendamt Bayreuth.Einmal im Jahr führen wir eine Elternbefragung mit anschließender Besprechung durch. Die Mitbestimmung der Kinder wird u. A. in Kinderkonferenzen ermöglicht.
Zur Dokumentation des kindlichen Entwicklungsstandes und zur Erhebung des Sprachstandes werden in unserer Einrichtung die gesetzlich vorgeschriebenen Beobachtungsverfahren durchgeführt.
Die Beobachtungsbögen „Kompik“ (Kompetenzen und Interessen von Kindern), „Seldak“ (Sprachentwicklung und Literacy bei deutschsprachig aufwachsenden Kindern) und bei Bedarf „Sismik“ (Sprachverhalten und Interesse an Sprache bei Migrantenkindern in Kindertageseinrichtungen) werden vom Team bearbeitet und dienen als Grundlage für die regelmäßigen Entwicklungsgespräche mit den Eltern und zur Feststellung spezieller Förderbedarfe.
3.3 Unser Bild vom Kind
„Ein Kind ist eine eigenständige Persönlichkeit und ein besonderes Individuum mit seinen eigenen Bedürfnissen und Fähigkeiten!!!“
Aus diesem Leitbild ergibt sich für uns:
Jedes Kind sollte im Rahmen der Gruppenstruktur die Möglichkeit haben, sich frei zu entfalten.
Zudem wollen wir das Kind in seinen Stärken und Schwächen dementsprechend annehmen und fördern und auch dort abholen, wo es gerade steht.
3.4 Integration und Inklusion:
Jedes Kind ist ein Individuum und jedes Kind ist bei uns willkommen!
Wir nehmen die Kinder mit ihren Stärken und Schwächen an, Kinder mit verschiedenen Defiziten oder Beeinträchtigungen, sei es körperlicher, seelischer, sprachlicher oder sozialer Natur. Auch hochbegabte Kinder brauchen oft ein spezielles Maß an Zuwendung.
Natürlich werden auch Kinder mit Migrationshintergrund bei uns integriert. Es ist erstaunlich, wie schnell diese dann hier im Kindergarten die deutsche Sprache erlernen.
Je offener wir Erwachsene auf „die Anderen“ oder auf „die Fremden“ zugehen, desto selbstverständlicher wird das auch für die Kinder.
„Erziehung ist Beispiel und Liebe – sonst nichts!“
— Friedrich Wilhelm August Fröbel —
4. Chronik
Alles begann mit dem ersten Kindergartentag am Donnerstag, dem 16.09.1976.
Der Kindergarten wurde im alten Schulhaus von Aufseß, unter der damaligen Gemeindekanzlei, Haag 98, eingerichtet.
Ins Leben gerufen wurde unser Kindergarten von Christoph Hertling, damaliger erster Bürgermeister, und Gerhart Schaller, damaliger evangelischer Pfarrer von Aufseß.
Die offizielle christliche Einweihung des Kindergartens fand am 03. Dezember 1976 durch Dekan Erstling und Pfarrer Alois Werwie statt.
Angefangen haben wir als eingruppiger Kindergarten mit zwei Halbtagsgruppen mit über 40 Kindern. Die Öffnungszeiten waren von 8:00 Uhr bis 11:30 Uhr und von 13:00 Uhr bis 16:30 Uhr.
Umgestaltet wurde der Kindergarten ab 01. September 1995. Es entstand eine Ganztags- und eine Langzeitgruppe mit durchgehenden Öffnungszeiten von 7:30 Uhr bis 16:15 Uhr.
Seit September 2009 wird der Kindergarten aufgrund sinkender Kinderzahlen wieder eingruppig geführt.
Die Öffnungszeiten richten sich nach den Buchungen der Eltern.
5. Lebenssituationen von Kindern und Familie in der Gemeinde Aufseß heute
Für unsere pädagogische Arbeit ist es uns wichtig, die Lebenssituationen der Kinder zu kennen und zu berücksichtigen.
5.1 Einzugsgebiet
Zur Gemeinde Aufseß gehören die Ortschaften:
- Aufseß
- Neuhaus
- Sachsendorf
- Heckenhof
- Hochstahl
- Zochenreuth
- Kobelsberg
- Dörnhof
- Hundshof
5.2 Lage des Kindergartens
Der Kindergarten befindet sich im Ort Aufseß im ehemaligen Schulhaus und späteren Rathaus. Dieses Gebäude ist im Besitz der Gemeinde Aufseß.
Schloss Unteraufseß mit der evangelischen Schlosskirche und das Pfarrhaus mit dem Gemeindehaus liegen in unserer unmittelbaren Nähe.
5.3 Wohnen
Unsere Kindergartenkinder haben die Möglichkeit, in einer ländlichen und ruhigen Gegend mit angrenzendem Wald aufzuwachsen.
Die meisten Familien leben in einem Haus oder einer Wohnung mit Garten.
Dadurch kann der Bewegungsdrang der Kinder ausgelebt werden.
5.4 Familie
Die meisten Kinder unseres Kindergartens leben in einer Familie mit zwei bis drei Kindern.
Der Großteil der Mütter ist nicht voll berufstätig, und viele der Großeltern wohnen in der unmittelbaren Umgebung.
Dadurch sind viele Eltern nicht auf die Ganztagsbetreuung durch unseren Kindergarten angewiesen.
Jeder Mensch ist ein Geschenk,
ohne ihn wäre die Welt
ein Quäntchen düsterer,
eine Nuance trostloser,
ein bisschen trauriger.
Jeder Mensch ist ein Original,
geschaffen nach dem Bilde Gottes.
Jeden Menschen gibt es nur einmal,
jeder hat eine einmalige Chance.